Montag, 7. September 2009

Suckout? Bad Beat? Tilt? Hier kommt Hilfe!

Du kennst das: Wieder mal an der Bubble aus einem großen Turnier geflogen, mit Idiotencall am River ausgesuckt. Überall depperte Fische und Vollpfosten, die einem mit absurden Backdoor-Straights und 2-Outern den allerletzten Nerv rauben. Chaotisch spielende Latinos und palavernde Italiener, denen weder Odds noch Outs bekannt sind, Amis, die jedes Mal ihren Gutshot treffen und aufgeblasene Franzosen, die sowieso immer alles callen und immer alles hitten. Da möchte man doch die Tastatur zerschlagen, die Maus zertrümmern und den Laptop aus dem Fenster entsorgen. Man bräuchte ein Beißholz um das alles überhaupt noch ertragen zu können und man fängt an, sich vorzustellen, wie es wäre, mit Panzerarmeen durch die Ardennen vorzustoßen. Stop! Spätestens hier sollte man seine Pokersoftware schließen.

Ich habe für solche Fälle ein Video, das ich mir neuerdings dann immer reinziehe. Mir zumindest geht es danach gleich deutlich besser. Geteiltes Leid ist nämlich halbes Leid, deshalb hilft das Video, wieder runterzukommen. Das Video ist von Marty Smith, der auch das geniale How to play Pocket Jacks Video erstellt hat.

Also: Nach der nächsten Suckout-Serie Video starten, zurücklehnen, entspannen und loslachen. Danach geht's besser. Wetten daß?


Samstag, 5. September 2009

F*cking motherf*cking f*ck

Ich weiß schon, warum ich inzwischen in fast allen Pokerräumen, wo es möglich ist, den Chat abschalte. Oft habe ich mich nämlich schon gewundert, was da einige ablassen. Mich lenkt das manchmal ab und mir kommt es vor, als ob sich mein Spiel dadurch eher verschlechtert. Aufgefallen ist mir auch, daß je niedriger die Limits, desto schlimmer wird der Chat.

Poker ist eben ein unfaires Spiel und ich verstehe, daß einem dabei schon mal die Pferde durchgehen können. Auch ich gebe zu, ich bin schon mal, nachdem mich ein Idiot ausgesuckt hat, wohl ein wenig laut geworden; zumindest so laut, daß meine Frau ins Büro gestürmt ist und besorgt fragte, was denn bloß passiert sei. Ich mußte dann kleinlaut antworten, daß ich soeben 1,80$ beim Poker verloren habe, ok, ok ... peinlich und ich war auch ganz schnell wieder ruhig. Doch was mir bei Pokerstars einmal widerfahren ist, da fällt es mir schwer, noch Verständnis aufzubringen:

3,25$ Turbo 6max SnG bei Pokerstars. Ein Typ aus irgendeinem amerikanischen Kaff führt von Anfang an Selbstgespräche. Jede, aber wirklich jede Aktion wird von ihm mit mehr oder weniger sinnlosen Kommentaren versehen. Bezeichnend, daß keiner der anderen Spieler auf ihn einging. Irgendwann fragte ihn dann aber einer, mit wem er eigentlich dauernd reden würde. Darauf wurden seine Kommentare dann noch sinnloser und vor allem zunehmend beleidigend.

Etwas später dann war ich in eine Hand mit diesem inzwischen unangenehm unentspannten Irren verwickelt, in der er meinte seine — ich nehme es vorweg — Asse slowplayen zu müssen. Ich halte J8s und bis zum Turn habe ich Top-Pair, OESD und Flushdraw, man könnte sagen, ich halte sowas wie ein Monster auf der Hand. Jetzt erst kommt dem Irren mit den Assen in den Sinn, den Pot aufzubauen. Er geht nämlich gleich All-In. Ich bin nicht gewillt, mein Monster aufzugeben und ... treffe zwar keinen meiner Draws, aber ich habe ja noch mehr Outs und eine eher unelegante 8 am River knackt schließlich die Asse des Irren. Was dann folgte, brachte mich denn doch zum Erstaunen, ich kopiere mal aus meiner HH:

F*CKING STUPID CALL!!! WHAT IDIOT U R???? F*CKING LUCKY DONK!! DUDE!!! BOOOOOOOO## IDIOT PLAYER F*CK U F*CKING GAYF*CKER I F*CK U F*CKING BASTARD !!!!!! F*CKING FAT N UGLY MOTHERF*CKING LUCKY IDIOT!!! F*CK YOU!!!!!!!

Wie gesagt, wir spielten mit Einsätzen, für die man sich nicht einmal eine Schachtel Zigaretten kaufen kann. Das muß man sich doch bitte mal vor Augen halten, wenn man das liest. Ehrlich gesagt, aufregen kann ich mich über seine Beschimpfungen nicht; im Gegenteil, eigentlich möchte man ja helfen; denn dieser Mann scheint ein ernstes Problem zu haben; und damit meine ich keinesfalls seine offenbar recht beschränkten Poker-Skills. Andererseits, was interessieren mich die Probleme eines Psychopathen in irgendeinem amerikanischen Provinznest?

Schließlich in der nächsten Hand hat er dann seine letzten f*cking 80 Chips in die motherf*cking Mitte geworfen, die ich ihm auch noch abgenommen habe. Seinen Abgang veredelte er dann noch mit folgendem Abschiedsgruß an mich:

HOPE U WILL DIE

Worauf ich aber eigentlich hinaus will: Kann mir jemand erklären, wo ich bei Stars den Knopf zum Abschalten des Chats finde? Gibt es den überhaupt oder bin ich inzwischen doch schon zu alt geworden, um ihn noch selber finden zu können?

Super Blindtimer Freeware

Viele spielen ja nicht nur im Internet oder im Casino Poker, sondern treffen sich auch gerne mal zu privaten Homegames. Schnell wird man dabei feststellen, daß die Organisation eines solchen Pokerturniers gar nicht so einfach ist. Will man alles korrekt machen, muß man vieles berücksichtigen. Hier habe ich einen tollen Tip: Der Home Game Organizer ist das perfekte Programm für die Organisation Eurer privaten Pokerrunden. Es ist sowohl optisch als auch von den Funktionen und der Bedienung her absolut genial. Daß es zudem auch noch völlig kostenlos ist rundet die Sache richtig ab. Wer damit einmal gearbeitet hat, wird nie mehr etwas anderes haben wollen.

Das Programm stellt verschiedene übliche Payout-Strukturen zur Verfügung, womit man auf einen Klick alles berechnet hat. Das Programm erfaßt auch Rebuys und Add-Ons und natürlich kann man die Pausen auf die Sekunde genau festlegen. Man braucht wirklich nur die Turnier-Eckdaten einmal einzugeben, beim Turnierbeginn die Software starten und ab sofort braucht man sich keine Gedanken mehr zu machen, das Programm erledigt alles weitere zuverlässig für einen.

Das Einzige, was man nach Turnierstart überhaupt noch tun muß: Geht ein Spieler raus, muß man einmal auf einen Minusbutton klicken. Nach dem gleichen simplen Prinzip klickt man bei Rebuys oder Add Ons entsprechend auf einen Plusbutton. Der Blindtimer berechnet sofort alles nach den neuen Daten.

Hier kann man dieses phantastische Freeware-Programm kostenlos herunterladen: Download Home Game Organizer.

Freitag, 4. September 2009

Asse preflop folden?

Kann es Sinn machen, Asse preflop zu folden? Meist hört man dann Antworten wie

Wenn ich Asse preflop folde, kann ich auch gleich aufhören, Poker zu spielen.

Eigentlich ist das auch meine Meinung; ich wurde aber soeben mal wieder eines Besseren belehrt. Heute das 50K Challenge Qualifier bei Pacific gespielt mit knapp 400 Teilnehmern, 20 Tickets im Wert von 80$ fürs morgige 50K Saturday Challange gab es zu gewinnen. Über 3 Stunden lang keine einzige Premiumhand bekommen, konnte mich nur durch gelegentliche Pushes im richtigen Moment immer so gerade über Average halten. Schließlich schaffe ich es bis fast zur Bubble, noch 25 Spieler sind dabei. Ich liege mit meinem Stack auf Position 16. An den beiden anderen Tischen sitzen jede Menge Shorties mit 1-3 BBs. Also die Situation war so, daß ich schon anfangen konnte, darauf zu spekulieren, mir mein Ticket zu erfolden.

Aber dann kommen genau im falschen Moment die vermaledeiten Pocket Rockets. Ich sitze im Big Blind. Vor mir raist der Bigstack, Typ Gambler/Maniac mit unglaublichem Glück. Er hatte zuvor einfach alles spätestens am River gehittet, immer so, wie er es gerade brauchte. Ich hatte schon vorher so ein Scheißgefühl; denn warum sollte ihn sein Glück jetzt ausgerechnet gegen mich verlassen? Trotzdem, einmal tief durchgeatmet und ... Push. Der Maniac callt sofort, was mir schon vorher klar war. Das Ergebnis bestätigt mal wieder, Poker ist einfach ein unfaires Spiel:

Tja, Pech gehabt. Das Gleiche ist mir schon mal bei PKR vor einigen Monaten in einem Satelliten-Turnier passiert. Damals hatte ich mir vorgenommen, sollte sich eine solche Situation wiederholen, dann folde ich meine Asse einfach und freue mich über mein Ticket. Genau daran erinnerte ich mich, als ich mit meinen Assen vorhin im Big Blind saß. Nüchtern betrachtet ist es ja auch so: Folde ich, habe ich zu sagen wir 95% mein Ticket eingetütet. Calle ich, gehe ich in 20% der Fälle leer aus. Bestimmt kann doch einer von den schlauen Pokerstrategy-Leuten das mathematisch korrekt nach ICM mal ganz genau durchrechnen? Jedenfalls will ich ja niemandem beweisen, was ich für eine starke Hand habe, sondern ich will mein Ticket! Also, ich hätte wohl folden sollen.

Aber irgendwie war es mir einfach nicht möglich, die Asse abzulegen. Kann mich da jemand verstehen?

Donnerstag, 3. September 2009

Neulich bei Pacific Poker ...

Manchmal fragt man sich, was in den Köpfen einiger Spieler vorgeht und ob sie überhaupt wissen, was für ein Spiel sie da spielen. Besonders bei Pacific Poker wundere ich mich immer wieder, was sich da alles trotz offensichtlicher Ahnungslosigkeit in Sachen Poker an die Tische wagt und sein Geld sinnentleert verjubelt. Einem ganz extremen Exemplar dieser Gattung, nennen wir ihn Pflegefall, begegnete ich gestern in einem 5$ SH-SnG. Folgende Situation:

Ich habe knapp 3.000 Chips, der Pflegefall sitzt im Big Blind und hat genau 1.450 Chips. Blinds 30/60, alle folden, ich halte am Button KQo und biete 180, Small Blind fold, Pflegefall callt.

Auf die Karten kommt es jetzt gar nicht so an, nur soviel: Flop kommt K und zwei kleine Karten, Regenbogen. Ich treffe also Toppair und mache Standard Contibet 390. Pflegefall callt.

Turn kommt blank. Ich biete 600. Pflegefall callt.

River weitere kleine Karte. Pflegefall hat jetzt noch 280 Chips. Ich setze ihn All In. Pflegefall ... Fold. Aua!

Ich fragte mich, hinter welcher myteriösen Karte ist er da her gelaufen und wer verbirgt sich hinter dem Pseudonym am Tisch? Eine Mumie? Ein Hirntoter? Boris Becker oder vielleicht Helge Schneider? Man weiß es nicht. Meine Vermutung, was seine Karten betrifft: Er hatte ein Baby-Ass und bis zuletzt an sein Ass geglaubt. Ist aber nur eine Vermutung. Jedenfalls mit der nächsten Hand schaffte unser Pflegefall es dann sogar, seine Spielstrategie auf ein Niveau zu schrauben, die ich als mittelmäßiger Spieler nicht mehr durchblicken kann.

Die Blinds steigen auf 50/100. Der Pflegefall sitzt jetzt im Small Blind. Button erhöht auf 200. Der Pflegefall callt. Das an sich ist ja mit 280 Chips schon ein Witz. BB erhöht auf 400. Was macht unser Pflegefall? Der geneigte Leser ahnt es sicher schon ... Fold!

Ich gebe zu, das ist ein sehr extremes Beispiel, doch glaubt mir, bei Pacific werdet Ihr immer wieder solche oder zumindest ähnliche Fälle erleben, und das keinesfalls nur auf den Micro-Limits. Ich könnte noch viel mehr Unglaublichkeiten aus meiner Handhistory raussuchen. Da bin ich aber jetzt zu faul dazu, aber einen hab ich noch:

Wieder SH-SnG, Buy-In weiß ich nicht mehr. Wir sind an der Bubble bei hohen Blinds angelangt, drei kommen ins Geld. Die Spieler haben alle noch so um 5 bis 15 BB's etwa, also Push or Fold, sollte man zumindest annehmen. Nach einer Weile faucht mich ein niederländischer Spieler im Chat an:

Allin Allin. Speel doch normaal!!

Hallo? Wie meinen? Ich war noch am überlegen, soll ich da jetzt antworten oder was? Da schalten sich auch schon die beiden anderen Spieler ein und beschimpfen mich ebenfalls wegen meiner Spielweise. Der Holländer quakt auch weiter dazwischen, ich würde das ganze Spiel kaputtmachen. Ich habe auf Kommentare meinerseits lieber verzichtet und einfach weiter gepusht bis ich Heads-Up mit dem Holländer war. Ich pushe im SB und ... nix passiert, keine Reaktion, Zeit läuft ab. Nächste Hand, der Holländer weiter auf Aussetzen. Da plötzlich erklärt er mir, daß er sich weigere, weiter mit mir zu spielen. Er werde mich bei Pacific melden und dafür sorgen, daß ich gesperrt werde. Hm. Was soll man da noch sagen?

Ich mache mich nur sehr ungern über andere Spieler lustig, alleine schon deshalb, weil ich mich selber als nicht besonders guten Spieler einschätze und mich immer noch eher als Fisch denn als Shark sehe. In den meisten Pokerräumen schaffe ich es ja kaum einmal deutlich über Breakeven zu spielen und gewinne nur dank cleverer Bonusausnutzung und Rakebackzahlungen. Bei Pacific Poker ist das aber anders. Seit ein paar Monaten spiele ich dort und schaffe hier dank unglaublich schlechter Gegner vom Start weg locker einen ROI im zweistelligen Bereich.



Wie man am obigen Banner sieht, scheint sich auch Pacific Poker selber über das allgemeine Niveau seiner Spieler absolut im Klaren zu sein. Ich kenne wirklich keinen Pokerraum, wo man vergleichbar profitabel spielen kann. Da kann man dann auch darüber hinwegsehen, daß die Pacific-Software nun nicht gerade das Maß aller Dinge ist. Andererseits ist sie aber keineswegs so schlecht, wie sie von einigen dargestellt wird und Pacific arbeitet ja auch daran und hat zuletzt einige Verbesserungen durchgeführt. Ok, die Filterfunktionen sind nach wie vor schwach und die Tische verwirren manchmal durch seltsame Sitzverteilungen. Aber immerhin läuft die Software stabil und mit der Zeit gewöhnt man sich ans Spielen dort.

Mein Einstieg bei Pacific erfolgte über das zweite Startkapital bei Pokerstrategy. Nachdem ich merkte, wie schlecht die Gegner hier sind und wie gut dieser Umstand für meine Bankroll ist, zahlte ich selber noch etwas ein um mir einen 75%-Bonus zu sichern, der das Spielen derzeit noch profitabler für mich macht.

Hätte ich vorher gewußt, wie leicht man hier gewinnen kann, hätte ich auf das kostenlose Startkapital verzichtet und gleich selber eingezahlt. Dann bekommt man nämlich einen noch besseren Bonus von 100% mit einem weiteren Vorteil: 25% des Bonus werden sofort gutgeschrieben und man kann damit auch sofort spielen! Außerdem erhalten alle First Depositors einige wirklich phantastische Turniereintritte. So gibt es z. B. ein 5.000$-Turnier, bei dem man gegen die Profis Michael Keiner und Leo Margets, die letzte Frau beim WSOP Main Event 2009, antreten kann. Auf beide Profis ist zudem ein Kopfgeld von 500$ angesetzt. Dazu gibt es ein Ticket für das 50.000$ First Depositors Challenge.

Wer noch keinen Account bei Pacific hat, sollte sich wirklich überlegen, einzusteigen. Wie gesagt, man darf nicht zuviel von der Software erwarten, aber die Promotions für Ersteinzahler sind super und der Anteil der Fische unglaublich hoch. Direkten Rakeback gibt es zwar keinen, aber über das Rewards-Programm lassen sich Punkte ganz einfach in Cash verwandeln. Über meinen Affiliate-Link kann man den vorgenannten Bonus bei Pacific Poker bekommen.

Mittwoch, 2. September 2009

Free Bankroll: Bedingungen vorher lesen!

Die inzwischen fast überall angebotenen Free Bankrolls sind ja an sich eine feine Sache. Nur sollte man sie als das sehen, was sie sind und vor allem sich die Bedingungen vorher durchlesen, da es sonst zu bösen Enttäuschungen kommen kann. Free Bankrolls sind keinesfalls geschenktes Geld, sondern ein Bonus, den man zwar ohne eigene Einzahlung erhält und mit dem man auch gleich spielen kann ... aber: Bevor sich der Bonus in Bares verwandeln läßt, muß man diesen erst einmal zu je nach Pokerraum verschiedenen Bedingungen freispielen.

Ich selber habe diese Erfahrung gemacht, als ich mir vor kurzem ein weiteres Startkapital von 50$ bei Pokerstrategy für Pacific Poker geholt habe. Ich konnte mit dem Geld spielen und habe auch Gewinne erzielt, auscashen kann ich allerdings erst, sobald ich wenigstens 5.000$, ja richtig gelesen: Fünftausend Dollar, mit meinen 50$ eingesetzt habe. Also, da wird schon noch ein wenig Wasser durch den Rhein fließen, bis ich das Geld irgendwann auf meinem Konto habe ...

Nun gibt es aber noch viele weitere Bedingungen zur Verwendung des kostenlosen Startkapitals, deren Nichtbeachtung schnell zu einem bösen Erwachen führen kann. Aktuell gibt es heute im Pokerstrategy-Forum genau dazu ein heiß diskutiertes Thema. Ein junger Mann hatte sich 50$ Startkapital auf Titan-Poker gutschreiben lassen. Er hat aber damit nicht wie vorgesehen Poker gespielt, sondern hat sein Geld für Casinospiele eingesetzt. Sowohl Titan als auch Pokerstrategy weisen aber darauf hin, daß das Geld ausschließlich für den Aufbau einer Pokerkarriere verwendet werden darf, nicht aber für Casinospiele. Das hatte der junge Mann wohl irgendwie nicht ganz mitbekommen. Jedenfalls kam es zum Supergau; folgender Screenshot wurde von ihm ins Forum gepostet:


Wow! 50.000$ hat er an diesem virtuellen Daddelautomaten gewonnen! Doch Pustekuchen: Gleich nach dem Gewinn kam von Titan eine ernüchternde E-Mail, daß man ihm den Gewinn wieder abzieht, da er das Geld nicht den Titan AGBs entsprechend eingesetzt hat.

Im Pokerstrategy-Forum herrscht nun eine allgemeine Empörung über die Weigerung Titans, den Gewinn auszuzahlen bzw. gutzuschreiben. Ganz berechtigt ist das nicht; denn der junge Mann wurde ja vorher umfassend darüber informiert, daß er seinen Gratis-Bonus nicht im Casino einsetzen darf. Gleichwohl verbleibt ein fader Beigeschmack, denn wieso kann man sich überhaupt mit seinem Pokerbonus ins Casino begeben, wenn man sowieso nichts gewinnen kann? Titan verweist hier auf die technische Unmöglichkeit im iPoker-Netzwerk, Spieler mit kostenlosem Startkapital für Casinospiele zu sperren.

Die Moral von der Geschicht: Kostenloses Startkapital bleibt eine feine Sache, besonders für alle, die Hemmungen haben, eigenes Geld einzusetzen. Doch sollte man immer vorher ganz genau die Bedingungen für jedes einzelne Angebot prüfen und sich auch daran halten. Erscheinen einem die Bedingungen für sich selbst als nicht akzeptabel, sollte man lieber eine eigene Einzahlung vornehmen.

Dienstag, 1. September 2009

Wieder zwei Microgaming-Skins pleite

Wieder einmal sind zwei Pokerseiten aus dem Microgaming-Netzwerk pleite, siehe Bericht. Und wieder einmal sieht es so aus, als ob keiner der betroffenen Spieler jemals sein Geld wiedersehen wird. Diesmal betrifft es Eurolinx und BetOnBet.

Viele werden sich nun die Frage stellen, wie sicher ihr Geld bei den Pokerräumen ist. Man muß sich grundsätzlich natürlich darüber im Klaren sein, daß die Pokerräume fast ausschließlich in Ländern, die man gemeinhin als Bananenrepubliken bezeichnet, ansässig sind. Insofern ist es nahezu ausgeschlossen, erfolgreich irgendwelche Rechtsstreitigkeiten mit den Pokerräumen austragen zu wollen. Die Pokerräume können also quasi ihre eigenen Bedingungen aufstellen, denen man auf Vertrauen ausgeliefert ist. Geht ein Pokerraum pleite, hat man kaum eine Chance, an sein Geld zu kommen.

Man muß aber trotzdem ein wenig differenzieren. In den vorliegenden Fällen liegt das Problem nämlich ganz speziell auch im Microgaming-Netzwerk, und zwar deshalb, weil Microgaming im Gegensatz zu anderen Netzwerken, die Spielergelder seiner angeschlossenen Seiten nicht zentral verwaltet sondern dies den einzelnen Seiten überläßt. Grundsätzlich denke ich, daß man den meisten Pokerseiten sein Geld schon anvertrauen darf, insbesondere denen, die schon lange erfolgreich am Markt sind.

Trotzdem wundere ich mich, wenn ich nun zum Beispiel im 2+2 Forum lese, welche Summen viele Spieler bei Eurolinx und BetOnBet liegen hatten. Da sind nicht wenige dabei, die dicke sechstellige Dollar-Beträge auf Ihren Spielerkonten hatten. Ehrlich gesagt, so weit würde mein Vertrauen zu keinem Pokerraum gehen. Die Leute tun mir leid, aber ich habe für sowas ehrlich gesagt kein Verständnis, zumal es absolut keinen Sinn macht, solche Summen zinslos auf einem Pokerkonto zu horten.

Was kann man nun machen, um das zweifellos immer vorhandene Restrisiko zu minimieren?

Ich würde jedem das empfehlen, was ich auch zuvor jedem empfohlen habe: Das Risiko streuen und seine Bankroll auf verschiedene Pokerräume und seinem Netteller- oder Moneybookers-Konto verteilen. So verliert man im unwahrscheinlichen Fall der Fälle nur einen kleinen Teil seiner Bankroll. Diese einfache Vorgehensweise hat auch noch einen weiteren Vorteil: Wenn man regelmäßig ab einem bestimmten Betrag auscasht, kommt man viel öfter in den Genuß des einen oder anderen Reload-Bonus ...

How to play Pocket Jacks ...

Die Sache mit den Pocket Jacks ... Daniel Negreanu sagt, Pocket Jacks gehören zu den am schwierigsten zu spielenden Händen im Hold'em Poker. Auch ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu dieser an sich starken Starthand. Auch wenn die Hand sicher für mich unterm Strich profitabel ist, verbinde ich damit einige böse Erinnerungen. Was macht die Hand so schwierig zu spielen? Ich glaube, es liegt daran, daß Jacks Bildkarten sind. Die meisten Spieler schätzen deshalb JJ als zu stark ein und überziehen ihr Spiel damit. Wäre statt eines Bildes auf der Karte eine 11 zu sehen, würden die meisten Spieler sie behandeln wie 99 oder TT.

Mein letztes Desaster mit Pocket Jacks erlebte ich vor einem Monat bei diesem Turnier:

1.000.000 Peso entspricht ziemlich genau 20.000 €. Das Turnier findet alle 3 Monate statt und ich bin fast immer mit dabei. Bereits zweimal bin ich dabei mit Pocket Jacks gebustet. Und auch diesmal sollte diese Hand mir den Garaus machen.


Das Turnier lief wie fast immer für mich anfangs recht gut, etwa in der mittleren Phase hatte ich meine Chips verdoppelt und dann kam eine Hand, die ich so schnell nicht vergessen werde. Ich hatte J J.

Flop: J 5 2

Einziger Gegner war ein Dominikaner, der rechts von mir saß, recht tight spielte, etwas mehr Chips als ich hatte und bis dahin eigentlich nur dadurch aufgefallen ist, daß er alle paar Minuten zum Klo rannte. Der macht eine Bet in Potgröße, ich raise, er reraised. Ich denke natürlich er hat 55 oder 22 oder vielleicht den 4. Jack, 34 kam mir auch noch kurz in den Sinn, aber dafür hatte er zuvor zu tight gespielt. Also die Gelegenheit aufzudoppeln, ich pushe, der Typ callt sofort und dreht um

A 7 Hallo?

Ich hab gar nix kapiert wie ich die Karten gesehen hab. Ich war noch am überlegen, mit was callt der mich da bitte schön, da seh ich schon die Scheiße auf mich zukommen. Turn weiterer , River logisch ... WTF?!?! ... ich weiß nicht mehr, welche Karten genau kamen, aber natürlich keine, die das Board gedoppelt und mir das Full House beschert hätten. Ich glaube, die Chance für ihn die Hand am Flop noch zu gewinnen, dürfte bestenfalls 3% betragen haben.


In der Pause konnte ich es mir nicht verkneifen, ihm nochmals ausgiebig zu seinem grandiosen Call zu gratulieren. Da winkt er ab und antwortet mir, er hätte sich den Magen verdorben und wollte nicht mehr weiterspielen sondern nach Hause, deshalb hätte er gecallt. Wie geil ist das denn bitte schön??? Ich hab meinen Ärger dann mit reichlich Bier und Pina Colada an der Casino Bar runtergespült.

Ich denke, niemand kann mir hier vorwerfen, daß ich meine Pocket Jacks falsch gespielt habe, aber wie man sieht, kann man mit dieser Starthand eigentlich nur verlieren, oder? Hätte ich jedenfalls vor einem Monat schon das folgende Video gekannt, hätte ich meine Jacks wohl schon Preflop weggeworfen ... unbedingt anschauen, affengeil:

Das Video erklärt die perfekte Strategie mit JJ. Viel Spaß beim Zuschauen :-) ...